Erster Zug fährt nach Zermatt

24.01.2018

Zermatt ist auf dem Bahnweg wieder erreichbar. Nach rund vier Tagen können Gäste somit wieder problemlos an- und abreisen.

Während rund vier Tagen war Zermatt nur über den Luftweg erreichbar, weil die Zufahrtsstrasse sowie die Bahnlinie aufgrund von Lawinengefahr gesperrt waren. Nach umfangreichen Räumungs- und Sicherungsarbeiten fuhr heute Mittwoch, 24. Januar 2018 um 17.00 Uhr wieder der erste Zug von Zermatt nach Täsch. Zwischen Täsch und Visp verkehren Ersatzbusse, sodass Gäste problemlos an- und abreisen können.

Zermatt blickt auf 91 Stunden zurück, in denen das Dorf nur über den Luftweg erreichbar war. Während dieser Zeit flog die Air Zermatt 2'750 Personen aus und 2'500 Personen ein. Als einziger Wintersportort der Alpen verfügt Zermatt über ein eigenes Helikopterunternehmen, das diesen Service überhaupt ermöglichte.

Neben Personen flog die Air Zermatt auch Frischprodukte für Detailhändler und gewaschene Wäsche aus Wäschereien für Hotels ein. Die Versorgung der Bevölkerung war zu jederzeit gewährleistet – die Vorräte hätten noch für weitere Tage gereicht. Auch die Stromversorgung war gegeben.

Für den Flug-Shuttle standen bis zu fünf Helikopter im Einsatz. Dies hat nicht ausgereicht, um alle aus- und einreisewilligen Gäste zu transportieren. Deshalb hat Zermatt Tourismus Abflugnummern verteilt. Die Gäste wurden dann auf dem Liveticker der Internetseite von Zermatt Tourismus aufgerufen, sobald sie an der Reihe waren. Die Nummern gelten nun für den Zug, um die An- und Abreise möglichst geordnet durchführen zu können.

Die Wartezeiten haben teilweise zu Unannehmlichkeiten geführt. "Der Grossteil der Gäste zeigte aber grosses Verständnis für die Situation", so Daniel Luggen, Kurdirektor von Zermatt. "Sie haben verstanden, dass es um ein Naturereignis geht und die Sicherheit vorgeht."

Um die Gäste bei Laune zu halten, haben die Hoteliers und Zermatt Tourismus ihr Bestes gegeben. Auf dem Bahnhofplatz wurden 1’600 Bratwürste, 25 kg Brot, 20 Laibe Raclettekäse, 120 Liter Glühwein, 280 Liter Tee, 800 Kaffees, 48 Flaschen Weisswein, 300 Mützen, 800 Trinkflaschen und 500 Sonnenbrillen verteilt. Zudem spielten die Örgeli-Fründä Ritzgrat aus Frutigen und sorgten für Unterhaltung. An allen Tagen ausser montags war auch das Skigebiet offen. Gäste nutzen zudem das Alternativprogramm im Dorf.

Zu keinem Zeitpunkt war die Bevölkerung im Dorf in Gefahr. Der Sicherheitsdienst der Einwohnergemeinde Zermatt hat die Lage laufend beobachtet und notwendige Massnahmen frühzeitig durchgeführt. So wurden beispielsweise Strassen von Randgebieten wegen Lawinengefahr gesperrt und Personen in gewissen Gebieten gebeten, die Häuser nicht zu verlassen.

Dass Zermatt gleich zweimal hintereinander und für mehrere Tage von der Umwelt abgeschnitten ist, ist ausserordentlich. Zum letzten Mal geschah dies im Lawinenwinter 1999, als Zermatt für mehr als eine Woche nicht erreichbar war. Damals lag allerdings weniger Schnee als in den letzten Tagen, was zeigt, dass technische Neuerungen (Warnsysteme und Lawinensprengmasten) die Schliessungszeiten verkürzen.

Kurzfristig haben die Ereignisse der letzten Tage zusätzliche Kosten für die Destination und für Gäste verursacht. Langfristig gesehen, sieht Zermatt Tourismus in den Begebenheiten aber einen Gewinn. Die Medienpräsenz hat die Bekanntheit von Zermatt als schneereicher Wintersportort weiter gesteigert. So sind beispielsweise die Buchungen in den letzten Tagen leicht gestiegen. Auch erhielt die Destination von anwesenden Gästen viele Komplimente zum Krisenmanagement. "Wir haben die Chance genutzt, aus Gästen Fans zu machen", so Luggen.

Die Lawinengefahr ist auf Stufe 3 gesunken und die Wetterprognosen für die nächsten Tage sehen sehr positiv aus. Somit ist Zermatt bereit, das komplette Skigebiet zu öffnen und Wintersportlern optimale Bedingungen zu bieten. Mit viel Sonnenschein und extrem viel Schnee.

 

Kontakt:
Simona Altwegg, Mediensprecherin Zermatt Tourismus
Telefon +41 (0)27 966 81 40, Mobile +41 (0)79 197 11 69
E-Mail: simona.altwegg@zermatt.ch


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