Zermatter E-Busse feiern 30-Jahr-Jubiläum

18.07.2018

Zermatt ist seit jeher autofrei; nur Elektrofahrzeuge sind zugelassen. Dies gilt auch für Busse. Vor dreissig Jahren kam der erste E-Bus nach Zermatt – eine Pionierleistung, die am Samstag, 21. Juli 2018 gefeiert wird.

Schweizer Städte rüsten erst seit Kurzem damit auf, doch in Zermatt fahren sie schon seit dreissig Jahren: die Elektrobusse. "Damals war dies sehr aussergewöhnlich. Neben Zermatt hatten nur wenige weitere Orte auf der Welt E-Busse im Einsatz", so Beat Bürgin, Fachstellenleiter Elektrobus in Zermatt. Im Rahmen des Jubiläums findet am Samstag, 21. Juli 2018 eine Feier statt.

Im Januar 1988 wurden in Zermatt erstmals Elektro-Niederflurbusse mit Platz für 50 Personen eingesetzt, welche Einheimische und Gäste zu sämtlichen Talstationen der Zermatter Bergbahnen brachten. Heute verfügt Zermatt über 10 Elektrobusse, die auf zwei Linien verkehren und jeweils eine Kapazität von 30 bis 80 Personen haben. Auf der einen Linie reicht eine Akkuladung aus, um ein Tagespensum zu bewältigen. Anders bei der zweiten Linie, bei der die Busse eine Steigung von 16 Prozent zu bewältigen haben. "Dies ist immer wieder ein Kraftakt für die Akkus, sodass sie nach vier bis fünf Runden ausgetauscht werden", sagt Beat Bürgin.

Strom aus Wasserkraft

Die Akkus werden an zwei Stationen sowie über Nacht direkt in den Fahrzeugen geladen. Für die Akkuladungen benötigt der Busbetrieb rund 120'000 Kilowatt Strom pro Jahr. Dieser stammt zu 100 Prozent aus Wasserkraft, denn dank der vielen Gletscher und Seen verfügt Zermatt über ein grosses Wasservorkommen, das zur Produktion von sauberer Energie genutzt wird.

Die Zermatter E-Busse sind nicht ganz billig: Um die 650'000 Franken kostet einer. Dies sind enorme Anschaffungskosten im Vergleich zu Bussen mit Dieselbetrieben. Doch der Preis ist gerechtfertigt: Jeder Bus ist eine Einzelanfertigung, massgeschneidert für die engen Zermatter Strassen. Die Firmen Vetter in Fellbach (Stuttgart) und STIMBO in Zermatt stellen die Fahrzeuge her.

Blick in die Zukunft

"Betreffend Innovationen erwarten wir lediglich beim Energiespeicher Veränderungen. Wir hoffen sehr, dass durch die vermehrte Forschung leistungsstärkere Akkus und vor allem solche mit weniger Gewicht erhältlich sind", sagt Beat Bürgin. Die aktuellen Akkus haben ein Gewicht von ca. 1’500 Kilogramm. Die Akkus müssen zum einen genügend Leistung erbringen und zum anderen dürfen ihnen die Kälte und Schläge der schneebedeckten Strassen nichts ausmachen.

Dorf bleibt autofrei

Zermatt ist seit jeher autofrei. In drei Abstimmungen haben die Zermatter immer wieder bekräftigt, dass dies so bleiben soll – Abstimmungen in den Jahren 1961, 1972 und 1986. Gut 500 Elektrofahrzeuge sind im Ort zugelassen, darunter rund 40 Taxis. Sie alle fahren mit einer Maximalgeschwindigkeit von 20 Kilometer pro Stunde. Abgasfreier und geräuscharmer Langsamverkehr wird in der Destination am Matterhorn grossgeschrieben.

 

Kontakt
Simona Altwegg, Medien Manager Zermatt Tourismus
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E-Bus (1)

Heute verfügt Zermatt über 10 Elektrobusse, die auf zwei Linien verkehren.

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E-Bus (2)

Der erste Elektro-Bus in Zermatt nahm im Januar 1988 den Betrieb als Skibus auf. Im Jahr 2013 löste ihn ein Bus der heimischen Firma STIMBO ab.

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E-Bus (3)

Der erste Bus, der die zweite Linie bediente, war mit zwei Motoren ausgestattet, um die Steigung von 16 Prozent auf der Strecke zu bewältigen.

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