Die Kleidung der Zermatterinnen

Mit 3 Gewändern war die Garderobe einer Zermatterin im 19. Jahrhundert komplett. Die traditionelle Tracht war dabei ihr wertvollster Besitz.

Auf dem riesigen Bildnis am Liftschacht neben der Kirchbrücke ist eine Frau in der Zermatter Tracht in den Jahren 1890 und 1910 abgebildet. Im 19. Jahrhundert besass eine bürgerliche Zermatterin drei Gewänder: eines für die Arbeit im Stall oder auf den Feldern, eines für den Alltag und eines für Sonn- und Feiertage. Auch beim Sport, ob Tennis oder Skifahren, trugen die Damen damals noch einen Rock.

Die traditionellen Trachten der Zermatterinnen gibt es in rot oder schwarz und zeigen in 11 Farben verschiedene Stickereien, welche Werte von Zermatt symbolisieren sollen. Dabei handelt es sich um heimische Alpenblumen, Kräuter oder kleine Figuren. Die Herstellung einer solch aufwendigen Tracht bedeutete für eine Schneiderin ein halbes Jahr tägliche Arbeit und hatte einen Wert von 6'000 bis 7'000 Schweizer Franken (ca. 5'500 bis 6’500 Euro). Wer sich ein solch teures Kleidungsstück nicht leisten konnte, mietete es für 150 Schweizer Franken im Jahr (ca. 140 Euro).

Der Einfluss der englischen Touristinnen machte auch vor der Mode in Zermatt nicht halt. Nach und nach orientierten sich die Zermatterinnen am Kleidungsstil der eleganten Damen aus dem Ausland.

Quelle: Ana-Lena Kronig, Eine vergessene Welt von Klaus Julen und Oswald Perren

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